Montag, 4. Februar 2008

Ich schäme mich schon wieder...

Diesmal allerdings stellvertretend für andere.
So hab' ich doch gestern eine Reportage über die Präsidentschaftswahlen in den USA gesehen und wollte meinen Augen und Ohren nicht trauen. Es ging um eine Befragung von US-Bürgern zur Kandidatur des farbigen Demokraten Barack Obama. Ich staunte schon nicht schlecht, als das Drehteam in einer Stadt halt machte, in der es offenbar jeder für normal hielt, dass Schwarze und Weiße ihr Leben getrennt voneinander gestalten. So gab es in der Sporthalle getrennte Sitzbereiche - "Es gibt kein Gesetz dazu, aber man möchte selbstverständlich bei seinen Freunden sitzen." meinte dazu eine weiße, blonde Frau. Schließlich gab sie noch folgenden Kommentar (sinngemäß, die genauen Worte habe ich nicht mehr im Kopf) zu Barack Obama ab: "Nein, ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wie man diesen Mann wählen kann... Ich meine... Obama... das hört sich doch schon an wie Osama. Sie wissen schon... Bin Laden." sagt sie mit ernster Miene. "Ich bin eine aufrichtige Christin und möchte nichts mit Muslimen zu tun haben. Wir wissen ja alle, was am 11. September passiert ist."
Das war übrigens keine Comedy-Sendung. Mal ehrlich, wenn das kein Grund zum Fremdschämen ist, was dann?
Wer noch mehr über die wirklich abstrusen Hintergründe der Präsidentschaftswahlen in den USA lesen möchte, kann damit vermutlich Wochen vor'm Bildschirm verbringen. Hier zumindest noch ein Link zu der Geschichte mit Obamas religiöser Angehörigkeit.
Toby, ich hoffe, Du triffst nicht zu oft auf geistiger Tiefflieger dieser Art.
Schönen Abend allerseits.
K